So funktioniert ein Coronaschnelltest

 

Wie ein Coronaschnelltest angewendet wird, wissen die meisten von uns inzwischen aus eigener Erfahrung. Selbst Schulkinder haben mittlerweile Routine darin, sich selbst mit dem Stäbchen in der Nase zu testen. Aber was passiert eigentlich, wenn das Nasensekret mit der Probenlösung auf den Teststreifen aufgebracht wurde? Warum erscheint, wenn wir Glück haben, nur ein roter Kontrollstreifen im Testfeld? Wie kommt der zweite rote Streifen zustande, wenn wir infiziert sind? Und was passiert in den etwa 15 Minuten, die wir warten sollen, bis wir das Ergebnis ablesen? Kurz gesagt, wie funktioniert eigentlich so ein Test?

Wie bei vielen Dingen des täglichen Lebens steckt hier eine ganze Menge Chemie drin. Julia Fecht, Chemiestudentin an der Universität Gießen, zeigt in einem Video, wie so ein Teststreifen aufgebaut ist und welche chemischen  Reaktionen bei einem Corona-Schnelltest ablaufen.

Auf den Seiten der Rubrik Chemie überall stellen wir in leicht verständlicher Form Materialien oder chemische Substanzen vor, die jeder kennt oder fast jeder benutzt. Alle Beiträge der Rubrik: https://faszinationchemie.de/chemie-ueberall

Kommentare

  • T.A.
    am 27.01.2022
    Danke für dieses extrem anschauliche, gut erklärte Video!
    Ich hätte allerdings eine Rückfrage: Ist es korrekt, dass der Test auch mit reinem Wasser als "Probe" funktioniert (also der Kontrollstreifen erscheint). Im Video wird erklärt, dass der Kontrollstreifen sichtbar wird, wenn die mobilen Antikörper aus der 1. Zone in die 2. Zone transportiert und dort gebunden werden, um sicherzustellen, dass dieser Transport funktioniert hat. Bisher hatte ich angenommen, dass der Kontrollstreifen "typische" Bestandteile der Nasenschleimhaut nachweist, um sicher zu stellen, dass die Probe korrekt entnommen wurde?!
    • kjs (Redaktion)
      am 27.01.2022
      Antwort der Autorin: Tatsächlich ist der Kontrollstreifen auch zu sehen, wenn nur Wasser verwendet wird. Auch so können die Antikörper mobilisiert werden und werden dann wieder am Kontrollstreifen fixiert. Für mein Video hatte ich das selbst ausprobiert, nur wäre der Beitrag dann zu lang geworden.
    • Stefanie Grunert
      am 30.01.2022
      Super Video! Ich mag es dass die GDCH immer digitaler wird. Weiter so!
    • kjs (Redaktion)
      am 31.01.2022
      Vielen Dank für das Lob, das natürlich der Autorin gebührt. Wir leiten es weiter. :-)
    • T.A.
      am 31.01.2022
      Vielen Dank für die Rückmeldung!
    • C.Z.
      am 20.02.2022
      Sagt eigentlich die Stärke des Streifens irgendwas über die Viruslast aus?
    • kjs (Redaktion)
      am 01.03.2022
      Zur Stärke des Streifens: Expertinnen und Experten sagen, dass die Stärke des roten Streifens kein Maß für die Viruslast ist. Es ist ein qualitativer, kein quantitativer Test. Auch ein schwacher Streifen muss also als positives Testergebnis angesehen werden (s.z.B. https://twitter.com/CiesekSandra/status/1370828996934516736). Wichtig ist, dass das Testergebnis innerhalb der vom Hersteller des Tests angegebenen Zeitspanne, also normalerweise zwischen 15 und 30 Minuten, abgelesen wird.
    • Axel Endriss
      am 02.08.2022
      D.h. der Test funktioniert (im Prinzip) auch mit normalem Leitungswasser?
    • kjs (Redaktion)
      am 02.08.2022
      ja, das tut er (siehe ersten Kommentar und Antwort vom 27.1.2022).
    • Christoph
      am 18.11.2023
      Für alle, die diese Antwort als unlogisch empfinden:

      Tatsächlich ist die Stärke der Färbung der Testlinie ein Maß für die Menge an Viren, die man auf ihn auftropft. Allderdings sind die allgemein zugänglichen Tests nicht dafür ausgelegt, die Virenlast an sich zu bestimmen. Dazu müsste das aufgetropfte Volumen und auch die Sekretmenge auf dem Wattekopf, mit dem man in der Nase bohrt immer exakt gleich sein. In der Analytischen Chemie spricht man dann von einer exakten und reproduzierbaren Probennahme. Das ist in der Praxis von keinen Tester zu leisten. Mit einer anderen Probenahmestrategie ginge das schon, die dann aber wohl kaum als schnelles Selbstestverfahren taugt. Zudem wären an den Test andere Qualiätsmaßstäbe in der Produnktion sprich in der Fabrik anzuwenden. Dann müsste nicht eine Mindestnachweisgrenze garantiert werden, sondern jeder Test exakt gleich reagieren.
    • kjs (Redaktion Faszinationchemie.de)
      am 20.11.2023
      Vielen Dank für diese Eräuterungen.
  • F.M.
    am 18.02.2022
    Tolles und sehr gut einleuchtendes Video! Klasse!!!
  • Matthias
    am 18.02.2022
    Vielen Dank für das schöne Video und die gute Idee mit den Lego-Steinen.
    Eine Frage hätte ich dazu: Ist die Antikörperdomäne, an der das Antigen (blauer Stein) bindet die gleiche, an der auch der Kontrollantikörper (grüner Stein) andockt?
    • kjs (Redaktion)
      am 01.03.2022
      Autorin und Redaktion vermuten, dass Antigen und Antikörper nicht notwendigerweise an der gleichen Stelle andocken müssen. Wir betonen aber, dass wir keine Expertinnen sind und die Frage nicht abschließend beantworten können. Wenn es Leserinnen und Leser gibt, die sich mit der Thematik auskennen, sind sie herzlich willkommen, hier zu antworten.
    • MH
      am 22.12.2022
      Die drei Antikörper (ein mobiler, zwei fixierte) sind alle verschieden. Bindet der mobile Antikörper an das Antigen in der Probe, so muss der fixierte Antikörper in der Test-Zone an eine andere Region des Antigens binden und damit auch ein anderer Antikörper sein.
      Der fixierte Antikörper in der Control-Zone soll den mobilen Antikörper binden, aber nicht das Antigen. Würde dieser auch das Antigen binden, wäre die Bindungsstelle belegt und der mobile Antikörper könnte nicht gebunden werden. Die Stelle des mobilen Antikörpers, an die der fixierte Antikörper der Control-Zone bindet, ist nicht die variable Region des mobilen Antikörpers. In der Regel bindet der fixierte Antikörper an eine Stelle der unverzweigten Region des mobilen Antikörpers. Verschiedene Antikörper, die im Organismus Maus gegen verschiedene Antigene gebildet wurden, könnten alle vom selben Antimaus-Antikörper, der z.B. in einem Ziegenorganismus gebildet wurde, gebunden werden.
  • TJ
    am 21.04.2022
    Die Frage nach der Funktionsweise der Schnelltests stelle ich mir schon sehr lange. Bislang fehlte die Zeit zu einer Recherche, bzw. waren Treffer meist zu wissenschaftlich und somit für mich nicht verständlich.
    Mit dieser veranschaulichten Darstellung und auch verständlichen Erklärung habe ich nun die Antwort auf diese Frage!
    Vielen Dank!
  • Zülüfüfü
    am 19.05.2022
    Sehr sehr schönes Video!
  • Frank
    am 14.06.2022
    Super gemacht und einfach das Wesentliche erklärt. Danke
  • Schorschi
    am 19.04.2023
    Warum fällt der Test positiv aus, wenn die Pufferkapazität erschöpft ist, d.h. wenn man Säure in das Applikatorfeld gibt?
  • Apel
    am 27.04.2023
    Was bedeutet es, wenn am unteren Rand, also fast außerhalb des Testfensters und deutlich unter dem T-Streifen eine Linie sichtbar ist. Und das nur bei einem speziellen Lichteinfall. Bis kurz vor Ende der 10 Minuten war das ganze Feld leicht gefärbt, das verschwandt dann.
  • kjs (Redaktion)
    am 27.04.2023
    Liebe User:innen, wir bitten um Verständnis, dass wir detaillierte Fachfragen zur Funktionsweise der Tests leider nicht beantworten können. Bitte wenden Sie sich dazu an die Hersteller der Schnelltests.
  • Thorsten
    am 17.10.2023
    Super erklärt, vielen Dank! Die Tests werden vermutlich genauer, wenn man nicht nur mit dem Stäbchen im ersten Zentimeter vorne in der Nase kitzelt, sondern horizontal bis hinten zum Rachen vorschiebt.

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