Termiten verstehen

 

Termiten gehören zu den staatenbildenden Insekten, die vor allem in wärmeren Gegenden der Welt vorkommen. Ein Termitenstaat kann mehrere Millionen Tiere umfassen. So faszinierend diese Tiere und die Bauten, die sie erstellen sind, so gefürchtet sind sie auch in vielen Teilen der Welt, denn viele Termitenarten sind berüchtigte Schädlinge. Sie fressen sich zum Beispiel durch Holz und manchmal auch durch andere Materialien und zerstören dadurch Behausungen und Bauwerke. Diese müssen daher mit Pestiziden behandelt werden, was für Mensch und Umwelt schädlich ist. Um Termiten möglichst umweltschonend zu bekämpfen, suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach neuen Wegen.

Ein innovativer Ansatz ist, dass man versucht, ihr Immunsystem zu stören und sie dadurch leichter bekämpfen zu können. Das ist nicht einfach, denn gegen solche Bedrohungen wehren sich Termiten mit einer Art „sozialer Immunabwehr“. Es gibt Hinweise darauf, dass die Tiere untereinander Informationen austauschen, etwa wo eine Bedrohung lauert oder wo erkrankte Mitglieder des Staates sind.

Ein erster Schritt ist daher die genaue Erforschung des Sozialverhaltens der Tiere, welche im Erbgut veranlagt ist. Kann man mit bestimmten Maßnahmen das Verhalten der Tiere so ändern, dass ihre „soziale Immunabwehr“ geschwächt wird und dadurch ihre Anzahl zurückgeht?

Um diese Frage zu klären, krabbeln in Berlin bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ein paar Millionen Termiten. Mehr zu diesem Forschungsprojekt gibt es unter https://www.bam.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Umwelt/artikel-von-sozialen-schaben-lernen.html

Bild: John Walker, H17termound Botswana, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

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